Band Delva mit Max Gerwien und Francesco Magarò

Tamburi Mundi 2021 – „DIRECTIONS“

Rückblick auf das 16. Internationales Festival für Rahmentrommeln (31.07. - 08.08.2021) in Freiburg

Aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage war das diesjährige Tamburi Mundi Festival wieder ein Hybrid-Event. Was zunächst wie eine Einschränkung wirkte, entpuppte sich im Nachhinein als Erfolgskonzept. Denn durch die Integration der Online-Veranstaltungen ins Festivalprogramm konnten auch Menschen außerhalb Freiburgs und aus dem Ausland in den Kosmos der Rahmentrommel eintauchen.

Diese multikulturelle Atmosphäre war bereichernd für die Kursteilnehmer:innen und Dozent:innen aus aller Welt, die trotz der geographischen Distanz in Videokonferenzräumen miteinander musizierten, Spaß hatten und neue Kontakte knüpften. Das Kursprogramm rund um die Rahmentrommel war wie gewohnt vielfältig und bunt. Für jeden Schwierigkeitsgrad war etwas dabei. Den Unterricht in den insgesamt 33 Kursen und Workshops leiteten hochkarätige Musiker:innen wie Zohar Fresco (Israel), Glen Velez (Usa), April Centrone (USA), Matthias Haffner (Deutschland), Andrea Piccioni (Italien) und viele andere mehr. Das morgendliche Warm-Up und der am Nachmittag stattfindende Tamburi Mundi Frame Drum Channel ergänzten die Workshops ideal und weiteten das Musiker:innen-Spektrum noch einmal immens: Matt Stonehouse (Australien), David Emil Wickström  (Popakademie Mannheim), Ken Shorley (Kanada), Shane Shanahan (USA), Ayelet Ori Benita (Israel), Jarrod Cagwin (USA), Yinon Muallem (Israel) - um nur ein paar Namen zu nennen. Perkussionist:innen aus der ganzen Welt waren bei Tamburi Mundi online zu Gast!

Auch die abendlichen Live-Konzerte im E-Werk waren besondere Highlights, welche die intensiven Festivaltage stets abrundeten und sich großer Beliebtheit erfreuten. Diejenigen, die keine Karten mehr bekamen oder nicht vor Ort in Freiburg waren, konnten die Konzerte über YouTube streamen. Ein Benefit, der erst durch Corona ins Leben gerufen wurde. Wer diese Möglichkeit nicht ergriff, hat definitiv etwas verpasst: spirituelle Klänge, groovige Rhythmen, tief unter die Haut gehende Gesänge und noch vieles mehr. Als besondere Überraschung wurde jeden Abend einer oder eine der internationalen Tamburi Mundi Trommler:innen, die Pandemie bedingt nicht zum Festival reisen konnten, online auf großer Leinwand zugeschaltet.

Dieses Jahr waren eher die Musiker:innen mit kürzeren Anfahrtswegen aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Spanien, Italien und der Schweiz vertreten, was der Vielseitigkeit des Programms aber keinen Abbruch tat. Neben der großen Bandbreite an Themen, Instrumenten, Stilen und Techniken begeisterte die einzigartige Kombination von Tradition und Innovation. Das Spektrum reichte von Alter Musik und traditionellen Klängen über rockige Beats bis hin zu am Laptop erzeugten Sounds. Die Konzertbeiträge der Nachwuchsmusiker:innen aus der Mannheimer Popakademie hatten einen besonderen Charme. Eine junge Berliner Perkussionistin mit iranischen Wurzeln erhielt den Tamburi Mundi Förderpreis und die Musiker:innen der hauseigenen Frame Drum Academy zeigten, dass sie problemlos einen Abend füllen können - Percussion auf tollem Niveau!

Eine Open-Air-Bühne auf dem E-Werk-Parkplatz schuf außerdem noch Raum und ein ganz besonderes Ambiente für ein kostenloses Live-Programm.

Ein besonderer Dank gilt dieses Jahr der Bundesförderung von Neustart Kultur und Initiative Musik, die solch ein Festival in schwer planbaren Zeiten möglich machte!

Übrigens: Alle Festival-Konzerte und Interviews im Frame Drum Channel sind auf dem Tamburi Mundi Youtube-Kanal verfügbar. Ein Besuch lohnt sich definitiv!

 

(Kristina Sieling / Ulrike Kudla)

Fotos von Ellen Schmauss